Stillgelegt
Titelbild: Still aus dem Dokumentarfilm Who Cares von Ina Ivanceanu, © Amour Fou
#STILLGELEGT – Aktionen:
alle aktuellen Aktionen im Überblick:
26.11.2025
Fünf Minuten #Stillgelegt-Aktionen JETZT mitgestalten!
Aktuell finden diverse Aktionen gegen die Einsparungen im Sozial- und Gesundheitsbereich statt. Es war gerade erst der International Day of Care & Support und die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen starten am 25.November. Hier findet ihr Möglichkeiten, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. #Stillgelegt steht für regionale und internationale Aktionen, um gemeinsam mit anderen auf schlechte Care-Bedingungen aufmerksam zu machen und an einer Verbesserung mitzuwirken. Wir setzen uns für eine fürsorgende Wirtschaft – eine Caring Economy ein und unterstützen diverse Vernetzungen und Aktionen dazu.

Foto-Aktion auf Instgramm:
Leg deine Arbeit nieder. Leg dich hin und mach ein Foto oder ein ein Video. Poste es am 26.11. 2025 auf Instagram und lade @stillgelegt_now als Co-Autor*in ein. Wenn du kein Instagram nutzt, sende uns gerne deine Fotos per Mail an kristina@caringeconomy.jetzt wir posten sie gerne für dich.
Versucht es mal ohne uns
Liebe alle, die sich um andere Menschen kümmern, die dafür sorgen, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen, zusammenhalten und uns um jene kümmern, die Fürsoge, Pflege und Bildung brauchen. Ob Mamas, Papas, Großelten, minderjährige und erwachsene pflegende Angehörige, Pflegefachkräfte, Sozialarbeiter*innen, Elementarpädago*innen, Care-Aktivist*innen, Forscher*innen, Reinigungskräfte, Berater*innen, Therapeut*innen, Lehrer*innen, Pädagog*innen, Hebammen, persönliche Assistent:innen, Bio-Bäuer*innen, Klima-Aktivist*innen, Flüchtlingshelfer*innen, und alle anderen Menschen in Gesundheitsberufen und aus anderen Versorgungsbereichen, Organisationen, die sich für marginalisierte Gruppen einsetzen: Herzlich Willkommen!
„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur miserable Bedingungen, die eine fürsorgende Gesellschaft und Wirtschaft verhindern. Diese ändern wir jetzt.“
Care-Arbeiten aller Art sind das Fundament unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft. Ohne all die unbezahlte und oftsmals schlecht bezahlten Sorgearbeiten stünde die Welt still. Ohne diese Arbeiten, die überwiegend Frauen leisten, würde das gesamte Wirtschaftssystem zusammenbrechen. Care passiert überall: in Familien, in Kindergärten und Schulen, in all den Sozial- und Gesundheitseinrichtungen, in Pflegeheimen, in der Landwirtschaft. Oft unbezahlt, unterbezhalt, übersehen, unter prekären Bedingungen – und so was von unverzichtbar. Wir machen nicht mehr mit. Wir machen Wirtschaft schöner. Wir stellen Caring vor den Wirtschaftsbegriff, denn darum geht es.
Bei allen aktuellen Aktionen, Kundgebungen, Streiks: Legt euch gemeinsam für fünf Minuten ganz still hin. Wir legen alle die Arbeit still, wir üben kollektiv, wir setzen ein Zeichen, dass ohne all diese wertvolle Arbeit alles still steht. Macht Fotos und Videos und stellt diese mit Text auf Instagramm in Collaboration mit @stillgelegt_now. Wir wollen solidarisch auf all die vielen schlechten und schlechter werdenden Arbeitsbedingungen aufmerksam machen. Wir wollen Vernetzung zwischen den Aktionen fördern.
Ein stiller Protest, ein lautes Plädoye für Menschlichkeit als höchstes Gut allen Handelns.
Fotos von Haein Kim, frauenstreik.at u.a.
Wer bei Aktionen nicht live dabei sein kann oder in einem anderen Land lebt, kann mittels Foto-Aktion teilnehmen und ein #stillgelegt-Foto inmitten der Care-Arbeit machen und auf Instagramm @stillgelegt_now stellen. Und wenn du kein Instragramm nutzt, sende uns gerne deine Fotos per Mail an kristina@caringeconomy.jetzt
Über Stillgelegt-Aktionen auf dem Laufenden bleiben: Melde dich gerne hier zu unserem #stillgelegt-Newsletter >> an. Wir informieren über diesen Kanal ausschließlich über diverse Aktionen, bei denen du vor Ort oder über Social Media mitmachen kannst bzw. selbst etwas in deiner Region initieren kannst.
Ohne Frauen stünde die Welt still. Ohne all die vielen Menschen, die Care-Arbeit leisten, die sich um andere Menschen kümmern, stünde die Wirtschaft still. Und dennoch wird die unsichtbare und sichtbare Care-Arbeit nicht ausreichend anerkannt, sehr oft nicht oder viel zu wenig entlohnt, zumeist findet sie unter schwierigen Arbeitsbedingungen statt. Ungeniert bleiben subtile und offensichtliche Ausbeutungsmechanismen aufrecht. Noch. Fürsorge, Pflege & Bildung sind die Kernelemente der Wirtschaft, keine Kosten! Wir kommen gerade erst auf den Geschmack!
- Noch immer wird die unbezahlte Care-Arbeit in den Privaten Haushalten zu 2/3 von Frauen geleistet und findet keinen Platz in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
- Kindergärten und Schulen, sind teilweise chronisch unterbesetzt und überfordert.
- Inklusiven Projekten wird das Geld entzogen.
- Sozial- und Gesundheitseinrichtungen kämpfen trotz ihrer essenziellen Arbeit um Stabilität und sind von Einsparungen betroffen. Ihre wertvolle Arbeit wird in unserem bestehenden, dysfunktionalen Wirtschaftskonzept als Kostenfaktor bewertet. Einsparungen, die keine sind. Folgen, die uns teuer zu stehen bekommen – auf mehreren Ebenen.
- Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen arbeiten am Limit.
- Pflegende Angehörige stoßen an ihre Grenzen und erhalten nach wie vor zu wenig Unterstützung.
- Mütter und Väter jonglieren zwischen Erwerbsarbeit und Carearbeit.
- Minderjährige und Großeltern leisten unsichtbar und unbezahlt essentielle Sorgearbeit.
- Nach wie vor arbeiten Frauen täglich mehr, täglich mehr unbezahlt, erhalten weniger Pension, sind mehr von Armut betroffen und haben weniger Zeit für andere Lebensbereiche.
STILLGELEGT – Eine Aktion der breiten Zivilgesellschaft, unterstützt von CaringEconomy.Jetzt, von der IG24, Sozial aber nicht blöd, Aufstand der Alleinerziehenden, Bessere Schule Jetzt!, dem breiten Care-Bündnis FAIRsorgen!, dem ÖGKV, frauenstreik.at, vielen weiteren Care-Initiativen und Netzwerken, begleitet vom Dokumentarfilm-Team „Who Cares“.
Wenn du mitdenken und mitmachen willst, melde dich gerne – wir integrieren dich in unsere Signal-Arbeitsgruppen.
We Care About Care
Wer bei Aktionen nicht live dabei sein kann oder in einem anderen Land lebt, kann mittels Foto-Aktion teilnehmen und ein #stillgelegt-Foto inmitten der Care-Arbeit machen und auf Instagramm @stillgelegt_now stellen.
In Vorbereitung:
09. März 2026, Globaler Frauen Generalstreik
Rückblicke:
26. Juni 2025: 1. Stillegung vor dem Parlament,
24. Oktober 2025: Frauen*streik vor dem Parlament
21. November 2025: Women´s Shutdown – Südafrika
#Stillgelegt – Unser Auftakt
„… An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße (…), in stillem Protest. (…) Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt.“ Der Roman „Und Alle so still“ von Mareike Fallwickl ist ein großer Gesellschaftsroman über Widerspruchsgeist und Solidarität. Wie im Buch von Mareike Fallwickl, wie bei zahlreichen feministischen Streiks weltweit (Island, Schweiz, Argentinien…) setzen wir jetzt von Wien aus ein weiteres Zeichen.
Unsere Auftakt-Aktion war am 25. Juni um 18h vor dem Parlament. Stillgelegt – ein stiller Protest, eine solidarische Vorbotin. Wir legen uns dort ohne Worte hin. Wir legen die Care-Arbeit still. Wir machen mit dem Stilllegen weiter.
We Care About Care – doch so wird das nichts. Ein Wirtschaftssystem, das nur funktioniert, wenn Care-Arbeit unbezahlt oder unter schlechten Bedingungen stattfindet, ist inhuman und wirtschaftsschädingend.
- Österreich hat ein Kinderarbeit-Problem: Aktuell pflegen ca. 42.700 Kinder & Jugendliche „Young Carers“ genannt zwischen 5‑18 Jahren Angehörige – Dunkelziffer wird um vieles höher geschätzt
- Pflegende Angehörige spielen in unserem Land noch immer die Hauptrolle. Sie sind der größte Pflegedienstleister der Nation – ca 800.000 Menschen pflegen Angehörige zu Hause, 73% davon sind Frauen, nur 30 % können neben der Pflegearbeit zuhause einer Erwerbstätigkeit nachgehen.
- Die unbezahlt Care-Arbeit (Sorgearbeit, Haushalt, Familie, Freiwilligentätigkeit) beträgt 9,4 Milliarden Stunden pro Jahr. Die Erwerbsarbeitszeit ergibt im selben Jahr (2022) 7 Milliarden Stunden. 57% der Arbeit, die getan werden muss ist unbezahlt – davon leisten Frauen 2/3
- In Österreich fehlen bis 2027 ca. 22.000 Sozialarbeiter*innen
- Es gibt 6.100 unbesetzte Lehrerstellen
- Bis zum Jahr 2050 werden insgesamt 200.000 zusätzliche Pflege- und Betreuungspersonen gebraucht
- Für optimale Elementarpädagogik in Kindergärten fehlen bis 2030 bis zu 20.200 Menschen
- usw.usf
Wir bauchen eine fürsorgende Wirtschaft – eine Caring Economy
- 1 Million Euro Investition in der Pflegesektor erzeugt bis zu 2,7-mal mehr Arbeitsplätze als dieselbe Summe in der Rüstungs- oder Bauindustrie.
- Jeder investierte Euro in eine Caring Economy bringt langfristig bis zu 7 mal mehr gesellschaftlichen Nutzen durch bessere Ausbildungen, höhere Einkommen, weniger Kriminalität, geringere Transferleistungen.
- Jeder investierte Euro in die Gesundheitsprävention spart bis zu 2,3 Euro an späteren Behandlungskosten.
In Gertraud Klemms Text „#Sie und die Weltverschwörung“ (erschienen am 17.6.2025 im Falter) skizziert sie die Macht der Frauen und erzeugt ein Bild, das Mut und Lust auf eine zeitnahe Realisierung macht. Zeitgleich, weltweit streiken alle Frauen. Arbeitsboykotte, Kaufboykotte, weltweite Gebärverweigerung – ein männlicher Krisenstab tagt: „… Wir haben es hier mit einer mehrstufigen Verweigerung auf allen Ebenen zu tun: auf der wirtschaftlichen, auf jener des Arbeitsmarktes, im Sozialen, aber auch auf der demografischen Ebene. .. das riecht nach Zusammenbruch des Kapitalismus. … Diese kurzen Posts, die mit dem Hashtag #SIE versehen sind, lesen sich wie ein Potpourri aus allem, was die letzten fünfhundert Jahre an feministischen Messages hervorgebracht haben … Es ist jetzt nicht so, dass nicht wieder und wieder gesagt worden ist, dass es so nicht weitergeht. Vielleicht haben wir es einfach verschissen.“

„Der politischen Trägheit zum Trotz, dem hohen Gut Menschlichkeit zuliebe. Es geht nicht um wenig. Es geht um alles. Es geht um die Grundlagen allen wirtschaftlichen Handelns. Je länger die Probleme ignoriert werden, die Geschlechtergerechtigkeit nicht oberste Priotität allen politischen Handelns hat, desto größer werden die Folgeschäden. Das ist eine ganz einfache Rechnung – und sie geht nicht auf. Die Aktion „Stillgelegt“ ist nicht still, sondern stark und laut. … sie ist ein nächster Schritt, ein Statement, eine Übung für weitere Aktionen, eine revolutionäre Vorbotin. „ Elisabeth Sechser
Presseaussendung, Stillgelegt vor dem Österreichischen Parlament, 25.06.2025 >>
Pressekontakt: Elisabeth Sechser, elisabeth@caringeconomy.jetzt, +436766103913














